Am 3. August haben wir Jusos unseren alljährlichen Ausflug im jüdischen Museum in München verbracht.
Das jüdische Museum in der Innenstadt von München bietet neben Informationen zur jüdischen Kultur generell und der jüdischen Geschichte in München auch die Ausstellung „Sag Schibboleth! Von sichtbaren und unsichtbaren Grenzen“ an. Die zeitgemäße Ausstellung beschäftigt sich auf künstlerische Art mit dem Thema Grenzen. Angesichts rechtspopulistischer Kräfte, die die demokratischen Systeme weltweit erodieren, sind sowohl physische als auch sprachliche und religiöse Grenzen allgegenwärtig. So zeigte die Ausstellung beispielsweise eine melancholische Darstellung ehemaliger europäischer Grenzposten, die aufgrund der Entwicklungen und Spaltungen in der Europäischen Union wieder eine Rolle spielen könnten.
Besonders interessant war die Sprache als potenzielle Grenze. Schibboleth ist ein hebräisches Wort, mithilfe dessen man die Herkunft von Menschen aufgrund der verschiedenen Aussprache herausfinden kann. Erschreckend war die Tatsache, dass solche sprachlichen Tests auch heute beispielsweise in der Niederlande an geflüchteten Menschen aus Somalia durchgeführt werden. Zusätzlich setzt sich die Ausstellung auch kritisch mit der israelischen Politik bei der Vertreibung der Beduinen auseinander.
Zusammenfassend war der Besuch im jüdischen Museum sehr aufschlussreich und informierend, sodass wir Jusos aus dem Landkreis Dachau einen Besuch nur empfehlen können.